Infos rund um das sogenannte "Baustopp"-Ende
Sogenannt deshalb, weil es nie einen Baustopp gegeben hat. Zu denen, die jetzt mittlerweile seit vier Wochen dauerblockieren, gesellen sich morgens während und nach dem sogenannten Baustopp etliche BlockiererInnen stundenweise oder sogar ganztägig, je nachdem, wie es die Arbeit oder der momentane Pfingsturlaub erlaubt. Es tut sich jetzt einiges vor allem am sogenannten Grundwassermanagment wie von den S21-Verantwortlichen vorhergesagt nach dem Motto: Wir fahren allmählich hoch. Besser sollte es heissen: Wir fahren allmählich offiziell hoch, was vorher versteckt ablief. Baufahrzeuge, massig LKWs mit blauen Rohren und Bagger wollen in die Baustellen ein- und ausfahren, immer begleitet von Hundertschaften PolizistInnen, vielen Polizeiwannen und -bussen.
Jetzt haben wir nicht nur eine Mahnwachenente, sondern auch noch eine Blockade-Ente:
Gestern und vorgestern wurden etliche LKWs mit den berüchtigten blauen Rohren angeliefert. So manche StuttgarterInnen, die bislang dachten, das Ganze gehe sie nichts an, werden wohl wach werden, wenn diese Rohre aufgeständert für viele, viele Jahre vor ihrem Balkon und ihren Fenstern vorbeilaufen:
Angelieferte Rohre am GWM:
Bild stammt von Walter Steiger link
Und so sieht das hinterher über 17 km quer durch Stuttgart aus wie hier in Köln (Mit Erlaubnis von Walter Steiger) Tolle Aussichten:
Cams21 war durchweg dabei:
Ein Film in Zeitraffung über die Anlieferung der GWM-Rohre
Weitere Infos:
Interview mit Winfried Hermann: link
Eben, weil die Bahn das Ergebnis offenbar schon kennt und am Tag nach der Verkündung schon die weiteren Bauverträge vergeben will. Das Problem dürfte sein: Der wird kein so klares Ergebnis haben, wie die Politik sich das wünscht. Also nicht: Ja oder Nein. Sondern: Wenn, dann...
Wie gehen Sie dann damit um?
Das Ergebnis muss gedeutet werden. Die Hoffnung der Befürworter oder Gegner, dass mit dem Stresstest Mitte Juli alles klar ist, wird wohl nicht erfüllt werden.
Bündnis denkt an Boykott der Schlichtung laut StZ link
Stuttgart - Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) wird am Dienstag beim Verwaltungsgerichtshof einen Eilantrag auf einstweilige Anordnung gegen den Weiterbau des Tiefbahnhofs stellen. Das teilte die Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender, seit dieser Woche auch Sprecherin des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21, mit. Der Hintergrund: die Bahn strebt die Genehmigung dafür an, mehr als doppelt so viel Grundwasser aus den Baugruben für den Bahnhof abpumpen zu dürfen als bisher vorgesehen. Diesen Unterschied hält der BUND für so gravierend, dass er ein Planänderungsverfahren inklusive Anhörung von Verbänden und Betroffenen für zwingend nötig erachtet. Die Bahn hält die Erneuerung einer wasserrechtlichen Erlaubnis ohne formelles Anhörungsverfahren für ausreichend.
"Diese Veranstaltung wird nicht zur Befriedung führen", prophezeit Dahlbender. Sie droht damit, dass das Bündnis, das bei der ersten Schlichtungsverhandlung Widerpart von Land und Bahn war, am 14. Juli nicht im Rathaus erscheinen werde. Sie geht davon aus, dass der Protest danach "massiv zunehmen" werde. Die Rolle der neuen Landesregierung beschreibt sie als "schwierig".
SWR: Hermann greift Bahn wegen Umgang mit S21 scharf an: link
Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat die Bahn beschuldigt, bei Stuttgart 21 "Spielchen" mit der Bevölkerung zu treiben. Die Bahn verschleiere nach wie vor Zahlen und nehme gravierende Änderungen vor, obwohl sie noch nicht genehmigt seien, so Hermann im SWR am Donnerstag.
Ebenfalls vom SWR ein Video - Zur Sache Baden-Württemberg: Stuttgart 21 - Alles schon gelaufen? link