S21 - Kostenmoloch und lebensgefährliches Risiko
Lange hats gedauert, bis es endlich in den Medien angekommen ist: Die Zahl 21 nach "S" bedeutet die Milliarden, die in einen Bahnhof gepumpt werden müssen (und selbst die Rechnung haut nicht hin), der nach der "Fertigstellung" weniger leistet, als der bestehende, jahrelang vernachlässigte Kopfbahnhof. Laut Stern zeigt ein Gutachten, dass der Brandschutz sträflich in den Planungen vernachlässigt worden ist.
Seit 20 Jahren wird an S21, dem milliardenschweren Bahn- und Immobilienprojekt, gearbeitet. S21, so hat Bahnchef Rüdiger Grube immer wieder beteuert, sei das "am besten geplante Projekt". Er sei stolz auf seine Ingenieure.
Dazu hat er keinen Grund. S21, wie es derzeit geplant wird, kann so nicht realisiert werden. Es verstößt gegen die elementarsten Sicherheitsvorschriften. Das zeigt eine dem stern vorliegende gutachterliche Stellungnahme von Ende September, erstellt im Auftrag der DB-ProjektBau GmbH von der Schweizer Gruner-Gruppe. Dieses Basler Gutachterbüro ist weltweit im Einsatz in Sachen Tiefbau, Sicherheit, Gebäudetechnik und Konstruktion.
Im Falle eines Brandes sind Menschen in diesem geplanten Tiefbahnhof verloren. Kinder, Behinderte und Alte sollten sich in Zukunft darauf einstellen, besser als Beifahrer in Autos unterzukommen statt die Bahn zu benutzen, denn sie hätten keine Chancen, in einem Unglücksfall herauszukommen. Die Nachbesserungen würde 10 bis 15 Milliarden mehr kosten und wäre rein technisch fast nicht machbar, wie der ZDF-Beitrag von gestern abend zeigt.
Stern berichtet ebenfalls gestern in einem weiteren Artikel - 11.10.2013:
Jetzt erklärt sich auch, weshalb die Verantwortlichen bei Politik und Bahn so rüde vorgingen, weshalb sie – obwohl es vom Bauablauf her – noch völlig unnötig war, die Flügel des denkmalgeschützten Bahnhofs zerstören, die Bäume im Schlossgarten rausreißen ließen. Sie wussten, die Kosten für S21 werden unkontrollierbar explodieren. Sie wollten unumkehrbare Fakten schaffen. Sie wollten aber vor allem, dass die Bürger in ihrem Widerstand gegen S21 resignieren und irgendwann sagen: "Jetzt ist schon so viel passiert, baut halt das Zeugs!"