Verpflanzte Baeume
Heute war ich erneut bei den verpflanzten Kastanien in Stammheim an der JVA. Von weitem sahen sie relativ gesund und belaubt aus. Als ich naeher kam, merkte ich, dass sie sogar Blueten haben.
Aber direkt bei den Baeumen wurde mir klar, dass jetzt sichtbar wird, was vor, waehrend und nach der Verpflanzung versaeumt? wurde. Die Blaetter haengen traurig nach unten, vermutlich, weil die Blueten alles Wasser verbrauchen, das in der Erde noch zu finden ist.
Die Erde um die Baeume ist staubtrocken im wahrsten Sinne des Wortes, selbst die herausspriessenden Tulpen, die ich das letzte Mal fotografiert habe, sind eingegangen. Kinder spielten dort Fussball und sprangen in die Baumgruben hinein, um ihren Ball zu holen, was jedes Mal eine Staubwolke zur Folge hatte. Die Spuren der schweren Maschinen, die gegen Mitte Februar die Baeume auf den Bolzplatz brachten (siehe Fotos und Beschreibung der Baumpaten zu den Verpflanzungen: link ), die lange zu sehen waren, sind durch frueheren Regen und SpaziergaengerInnen verschwunden und neue (ev. durch Fahrzeuge mit Wassertanks) sind nicht dazu gekommen.
Am letzten Baum sind die Verankerungen gerissen.
Ein Junge, der sofort wusste, warum ich fotografiere (im Gegensatz zu seinem Vater) outete sich als Befuerworter von S21, half mir aber trotzdem gerne dabei aufzuzeigen, dass der Rest der Verankerung, der dem Baum eigentlich Stuetze sein sollte, jetzt nutzlos daran haengt und mindestens 30 cm Spielraum hat.
Fuer mich sieht es (wobei ich keinerlei Kenntnisse von Baeumen, geschweige denn von Verpflanzungen habe) so aus, als wuerden die Fachmaenner und -frauen Recht behalten, als sie im Februar voraus sagten, die Baeume wuerden das Jahr nicht ueberleben.