Mahnwachenfest

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Leider war ich in den letzten zwei Tagen etwas in Zeitnot, deshalb kommt der Bericht mitsamt Fotos erst jetzt.

 

Das Wetter am Tag des Mahnwachenfestes war gelinde gesagt miserabel und wir befürchteten insgeheim schon, dass viele deshalb zu Hause bleiben würden. Aber wieder mal hat sich bestätigt: Wir ParkschützerInnen sind halt nicht aus Zuckerwatte und wir geben nicht auf, mögen die Umstände auch noch so widrig sein. Die Stimmung war super, trotzdem wir stundenlang abgeduscht und eiskalt durchgeföhnt wurden. Viele gingen zwischendurch in den Bahnhof, um sich mit einem Heissgetränk aufzuwärmen (der Einsatzeinbruch in sämtlichen Läden und Geschäften der Umgebung wird entgegen aller Presseaussagen erst dann kommen, wenn Stuttgart 21 begraben ist, denn die meisten sehen uns sehr gerne und das nicht nur, weil die Kassen klingeln). Gegen 19.00 klarte das Wetter dann, wie von Mark Pollmann vorhergesagt, auf und es blinzelte sogar hin und wieder die Sonne durch.

 

Wie zu erfahren war, waren anscheinend an jenem Nachmittag auf allen Festen in ganz Stuttgart gähnende Leere und lange Gesichter anzutreffen, nur bei uns war ordentlich was los. Der Vorplatz zur LBBW war das ganze Fest über gefüllt, ein ständiges Kommen und Gehen.

 

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Das großartige Programm des Nachmittags habe ich nur zum Teil mitbekommen, weil ich abends Mahnwachendienst hatte. Das wurde aber bereits ausführlich bei Bodenfrost beschrieben 

 

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Die Filme können bei Bambuser 

 

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sowie viele wunderschöne Fotos von Thomas Igler angeschaut werden

 

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Die Organisation und Versorgung war erstklassig, wie auf den Fotos zu sehen. Matthias Kästner hat wie immer, wenn er etwas anpackt, zusammen mit vielen HelferInnen großartiges geleistet und massig Geld- und Kuchenspenden (ein Danke an alle!) und Gekauftes ergaben eine Vielfalt von Nahrungsmitteln, von dem so manche Party nur träumen kann. Da wurde gegrillt, es gab hundert verschiedene Kuchen und vieles zu trinken.

 

Ein K21- und Parkschützerkuchen

 

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Dieser Kuchen von unserer Mahnwachengärtlerin wurde für 45 Euro von einem Parkschützer ersteigert und der Mahnwache geschenkt:

 

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Die Vielfalt der Kuchen und Getränke:

 

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Die Organisation der Mahnwache

 

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Diverse Programmpunkte:

 

Volker Lösch

 

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Klaus Gebhard

 

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Schwoißfuaß spielten ihre alten Songs und "heizten ein":


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FlamencoPoesie von "LaRondena

 

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Gut gelaunter Moderator und der Veranstalter bei der Versteigerung:

 

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K21-Gegner hatten im Vorfeld ihren Besuch mitsamt provokativen Plakaten über das Internet angekündigt. Anscheinend war ihnen aber zu kalt, denn mir sind sie nicht über den Weg gelaufen. Was ich gesehen habe, waren gut gelaunte Stuttgarter BürgerInnen, die mit uns das einjährige Mahnwachenfest feierten. Allerdings kamen nach Ende der Party einmal mehr angetrunkene, aggressive Tiefbahnhoffans an der Mahnwache vorbei und gingen verbal wie auch körperlich auf unsere Leute los. Die Polizei musste geholt werden. Die überaus hässliche Fratze eines Projekts, in dessen Rahmen (meist) junge Leute von oben gegen uns aufgehetzt werden. Phantasie- und rücksichtsloses Vorgehen (das ebenfalls den ersten Geburtstag feiert) angesichts davonschwimmender "guter Argumente", deren Konsequenzen wir tragen müssen. Aber da wir das mittlerweile gewohnt sind, kann uns das zwar mitunter immer noch schockieren, bestätigt uns aber letzten Endes, dass wir absolut richtig liegen. Kaum ein Mittel scheint den Verantwortlichen des schwerst angeschlagenen Projektes zu schade zu sein, um es gegen uns einzusetzen. Je mehr sie um sich schlagen auf allen Ebenen, desto größer die Gewissheit, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

 

 

Oben bleiben!

 


 


Veröffentlicht in Protest-Infos

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J
<br /> "Zusammenhalt, Toleranz, die Bereitschaft, sich ohne sichtbare Gegenleistung für etwas zu engagieren, das man als richtig und wichtig erkannt hat. Und eine gewisse Wärme, die daraus resultiert und<br /> in unserem Umgang miteinander spürbar ist."<br /> <br /> Du sagst es, liebe Ingrid. Das strahlt bis hierher.<br /> <br /> Ich danke Euch!<br /> <br /> <br />
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S
<br /> <br /> Und Mut :) Es gibt Leute, die konnten sich bis letztes Jahr nicht vorstellen, dass sie in Demonstrationen mitlaufen und heute sitzen sie in den Blockaden, umgeben von zig Polizisten und wissen,<br /> dass sie angezeigt werden wegen Nötigung deshalb. Es ist schon erstaunlich. Wäre ich Politikerin und würde mir dazu Gedanken machen - spätestens dann würde mir klar, dass die Lage ernst ist.<br /> <br /> <br /> <br />
I
<br /> Eigentlich schade! Wären die "Befürworter" nicht so aggressiv und dafür ein kleines bißchen offen, würde ich mich sogar freuen, sie auf unseren Feiern zu sehen.<br /> Lebensfreude ist ansteckend und man könnte immerhin die Hoffnung haben, dass ein bißchen was auf sie abfärbt.<br /> <br /> Leider ist das wohl nur Wunschdenken und wird es auch noch lange bleiben.<br /> <br /> <br />
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S
<br /> <br /> Selbst wenn nichts abfärbt. Es ging hier um ein Ereignis, das alle StuttgarterInnen angeht, gleichgültig wie sie zum Thema Stuttgart 21 stehen. Da müsste es doch möglich sein, mal zusammen zu<br /> sitzen, ohne dass der übliche Stuttgart21-Affenzirkus aufgeführt wird.<br /> <br /> <br /> <br />
K
<br /> Das muss ja ein tolles Fest gewesen sein! Ihr seid wirklich Spitze! Und auf was für Ideen ihr kommt. Schon allein bei den Kuchen! Eure Kreativität finde ich erstaunlich, eure Kraft und Energie<br /> auch. Ihr seid ein Vorbild für viele andere Gruppierungen.<br /> Und dass ihr selbstbewusst mit aufgehetzten K21-Gegner umgeht, das zeigt eure Größe!<br /> Ich ziehe voller Achtung meinen Hut vor euch und bin felsenfest überzeugt: Ihr werdet oben bleiben!<br /> <br /> <br />
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S
<br /> <br /> Danke! Ja, es war schön und unterkriegen lassen wir uns sicher nicht. Viele Situationen zeigen immer wieder, was an Zusammenhalt in der Bewegung steckt und das zu sehen und zu spüren, tut gut und<br /> gibt auch neue Energien.<br /> <br /> <br /> <br />
I
<br /> Ein Superfest! Bunt, fröhlich, ausgelassen und harmonisch! Und immer wieder fiel der Satz: "Was schert uns das Wetter? Wir haben was zu feiern!" :-)) Und dazu strahlten die anwesenden<br /> KopfbahnhoffreundInnen um die Wette.<br /> <br /> Das aggressive und sogar gewalttätige "Nachspiel" an der Mahnwache war zwar äußerst unschön, konnte aber den Gesamteindruck dieses wunderbaren Tages in keiner Weise trüben.<br /> <br /> Eine Kollegin, der ich von dem unglaublichen Hass erzählte, der uns von sogenannten "Befürwortern" teilweise entgegenschlägt meinte, dass sich darin der Neid auf etwas widerspiegle, das diese<br /> Menschen nicht kennen und nicht verstehen: Zusammenhalt, Toleranz, die Bereitschaft, sich ohne sichtbare Gegenleistung für etwas zu engagieren, das man als richtig und wichtig erkannt hat. Und eine<br /> gewisse Wärme, die daraus resultiert und in unserem Umgang miteinander spürbar ist.<br /> Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie mit ihrer Einschätzung Recht hat. Und so gesehen, tun mir diese "Befürworter" sogar leid. Manchmal ...<br /> <br /> <br />
Antworten
S
<br /> <br /> Nein, es konnte unseren Gesamteindruck nicht trüben. Ich wollte es aber trotzdem nicht unerwähnt lassen, auch wenns nicht wirklich in diese Festbeschreibung hineinpassen mag. Es ist eine<br /> hässliche Randerscheinung, mit der wir ständig zu tun haben, auch und gerade dann, wenn es gute Nachrichten oder Anlässe zum Feiern gibt für uns. Deshalb gehört es für mich dazu. Ich möchte, dass<br /> das von denen zur Kenntnis genommen wird, die sich solche Dinge nicht vorstellen können. <br /> <br /> <br /> Und deine Kollegin hat absolut recht. Wie du mal eine Szene beschrieben hast (aus der Erinnerung heraus): Auf der 80.? Montagsdemo wurde ein Walzer gespielt am Ende der Kundgebung und es sassen<br /> zwei Befürworter da, denen das Kinn herunter fiel, als sie Walzer tanzende Protestler mitten auf der gesperrten Schillerstrasse gesehen haben, während andere schon bannerschwingend zu<br /> Trommelklängen Richtung Schlossplatz zogen.<br /> <br /> <br /> Lässt tief blicken. Lebensfreude scheint manchen nicht bekannt zu sein oder sie haben vergessen, wie es sich anfühlen kann.<br /> <br /> <br />  <br /> <br /> <br /> <br />